Kubatur

98‘600 m3

Baubeginn

August 2008

Fertigstellung

Juni 2012

ArchitektIn / Achitektenteam

Max Dudler Architekten AG

Bauingenieur

Grünenfelder und Lorenz AG, Vadianstr. 35, 9000 St. Gallen

ARCHITEKTUR
Der Entwurf für die Bebauung des Areals nimmt in Anspielungen Bezug auf die lange Geschichte der Stadt Arbon und schafft so Kontinuität, ohne an Modernität einzubüssen. Das Grundstück liegt innerhalb der Zentrumszone und nimmt als Verbindung zwischen Altstadt und St. Gallerstrasse eine bedeutsame Scharnierfunktion ein. Der städtebauliche Ansatz des Entwurfes sieht in diesem Bereich eine „Stadtanlage“ vor, die über ein zusammenhängendes Sockelgeschoss mit sechs darüber aufgehenden Wohntürmen eine neue städtische Ebene schafft und so zur Verdichtung des Stadtzentrums beiträgt und einer Zersiedelung entgegenwirkt. Während im Erdgeschoss mit einer durchgehenden Fassade das Gesamtensemble zusammengefasst und klare stadträumliche Kanten generiert werden, nimmt die in ihren Höhen gestaffelte, aufgehende Punktbebauung den städtischen Masstab der direkten Umgebung auf.  Durch die zueinander versetzten, teils gedrehten oder gespiegelten Wohntürme entstehen Wege und Plätze, die Orte der Ruhe für die Anwohner bilden und als halböffentlicher Bereich am Tage auch eine Stätte der Begegnung für alle Einwohner Arbons schaffen. Als städtischer Garten verstanden, soll der „Rosengarten“ hier eine klar definierte Identität im Stadtgefüge erhalten. Südliche Kopfbau nimmt die Höhe des benachbarten UBS-Gebäudes auf. Hier wird zusammen mit dem zweiten Wohnturm ein Schwerpunkt gesetzt, der den Vorplatz mit bestehender Baumgruppe rahmt. Durch das versetzte und gestaffelte Gefüge der einzelnen Punktbauten entstehen in jeder Wohnung Durch- und Fernblicke auf den See, die Altstadt oder die Alpen. Die gleichen Qualitäten bleiben durch die offene Struktur auch für die umliegende Bebauung weiterhin erhalten.

TRAGWERKSKONZEPT
Dem städtebaulichen Konzept folgend baut das Tragwerkskonzept auf zwei Prinzipien auf:  Das statische System der Untergeschosse sowie des Erdgeschosses besteht aus Stützen und Deckenplatten und bildet die Platform aus. Die Obergeschosse ruhen dabei auf einer Abfangdecke und bilden ihr Tragwerk durch aussteifende Kerne und tragende Aussenwände, denen die Fassade vorgehängt wurde.


BETON
Die Fassade wird von einer Rahmenstruktur bestimmt, deren Ausfachungen motivisch auf die geschichtlichen Ursprünge Arbons verweisen. Das Raster aus eingefärbtem Beton hat eine glatte Oberfläche, die Ausfachungen bestehen aus gleichem Material und bilden eine grobe Matrizenstruktur als Abguss einer Natursteinbruchwand ab. Sie füllen im Wechsel mit grosszügigen Fensterflächen das Rahmenwerk. Die regelmässige Struktur des Rasters und der reduzierte Materialkanon schaffen Ruhe, während das Spiel von geschlossener und offener Füllfläche die Möglichkeit der Individualisierung des Inneren zulässt.

NACHHALTIGKEIT
Der Gesamtkomplex wird im Minergie Standard erstellt, wobei die Wohnbauten den Zusatz Eco erhalten. Dabei wird neben der Materialität vor allem auch auf eine zukunftsorientierte Energieversorgung gesetzt. Über eine Seewasserleitung wird Wasser vom Bodensee ins Haus befördert. Mittels Wärmetauscher und Wärmepumpen wird die Energie aus dem See von einem tieferen Temperaturniveau auf ein höheres angehoben. Dies gilt sowohl für die Heizung als auch für die Warmwasserversorgung. Zudem sind die Systeme so eingebunden, dass anfallende Abwärme der gewerblichen Kälte der Läden vorgängig genutzt werden kann.

ZENTRUMSÜBERBAUUNG ROSENGARTEN, ARBON