Kubatur

1001 m3

Baubeginn

September 2008

Fertigstellung

Juli 2009

ArchitektIn / Achitektenteam

Gramazio & Kohler Architekten ETH SIA BSA /Sarah Schneider

Bauingenieur

IBEG Bauengineering GmbH, Uster

ARCHITEKTUR

Das Wohnhaus steht im alten Dorfkern von Riedikon und passt sich mit seiner hölzernen Fassadenstruktur in die ländliche Umgebung ein. Mit seinem asymetrischen Giebel nimmt es die Typologie benachbarter Häuser auf. Seine markante Volumetrie entsteht durch die  Anpassung der Gebäudeform an den Kontext. Die Sicht des Nachbargebäudes auf den See wird freigehalten und die Parkierung auf der Rückseite des Hauses ermöglicht. Es entsteht ein offener, grosszügiger Gartenbereich mit einer vor Einblicken geschützten Terrasse. Die Fassade wird vollständig von vertikalen Holzlatten umhüllt. Nur die Schiebefenster zur Terrasse und die Eingangstüren sind ausgespart. Die Querschnitte der Latten sind im Bereich der Fenster mittels weich verlaufender Fräsungen so moduliert, dass diese von aussen ablesbar bleiben, und von Innen der Blickwinkel vergrössert wird. Der unbehandelte Sichtbeton im Innenraum steht bewusst im Kontrast zu der durch die Fenster präsenten Holzfassade. Um den Kontrast noch zu verstärken, wurden Böden und Einbauten in dunklen Tönen gehalten. Die vier Wohnräume mit ihren markant unterschiedlichen Geometrien gliedern  sich um einen Erschliessungskern. Im Erdgeschoss befinden sich ein Wohnraum und ein Atelier, im Obergeschoss die beiden überhohen Schlafräume. Hier ermöglicht das umlaufende Fensterband die Rundumsicht auf See, Alpen und Umland. Der Kern organisiert alle Servicezonen wie Garderobe, Dusche, WC, Vorratsraum, Ankleide und die Haustechnik. Im 2. Obergeschoss beherbergt er ein kleines Büro.

TRAGWERKSKONZEPT

Die innenliegende Tragstruktur aus Sichtbeton besteht aus einem zentralem Kern, den Aussenwänden, den Geschossdecken sowie dem Dach. Die Geschossdecke im 1. OG liegt auf dem Kern und den Aussenwänden auf. Die Brüstungen im 1.OG überspannen die grossformatigen Öffnungen im Erdgeschoss.Sie bildet den unteren Abschluss des umlaufenden Fensterbandes. Den oberen Abschluss bildet ein vom Kern bis zu 6m auskragendes Betondach. Aufgrund der Dachgeometrie wirkt es als Faltwerk und kann entsprechend dünn ausgebildet werden.

 BETON

Ziel des Entwurfs ist , das Material Beton unprätentiös aber wirkungsvoll einzusetzen. Der Beton wurde deshalb als konventioneller Sichtbeton des Typ-2 ohne Einfärbung ausgeführt. Das Schalungsbild wurde gemeinsam mit dem Unternehmer festgelegt. Durch eine sorgfältige Ausführungsplanung und entsprechenden Details kann der Beton seine  Qualität als „gegossener Stein“ sowohl strukturell, wie ästhetisch vollumfänglich entfalten. Das Resultat überzeugt durch eine räumlich skulpturale Präsenz des Betons bei gleichzeitiger Selbstverständlichkeit.

NACHHALTIGKEIT

Das Gebäude weist durch die gezielte Kombination einer beständigen Materialisierung mit einer flexibel nutzbaren Typologie eine lange Lebensdauer auf. Die beständigen Materialien sind optimal geschützt und von Ausbauten sowie witterungsexponierten Bauteilen getrennt, womit eine einfache Renovation jederzeit gewährleistet ist, ohne die Grundstruktur des Hauses zu tangieren. Die Speichermasse des Betons im Innenraum inklusive Steildach sorgt sowohl für ein ausgeglichenes Klima als auch eine gute Ausnutzung der Sonnenenergie durch die Fenster. Die Wärmepumpe mit Erdsonde wärmt im Winter die Räume auf tiefem Temperaturniveau via Bodenheizung. Im Sommer werden die Unterlagsböden mit Wasser aus dem Erdsondenkreislauf gekühlt. Damit findet eine Regeneration der Erdsonde statt, was sich langfristig positiv auf den Energieverbrauch auswirkt.

WOHNHAUS, RIEDIKON