Bongert heisst, der auch in Bonaduz traditionelle und noch immer häufig anzutreffende Baumgarten vor oder hinter dem Haus. Eine Wiese in der traditionellerweise Obstbäume stehen. Auch das bestehende Bürgerheim stand in einem Bongert, der von den Ordensschwestern, wie seine Bewohner-innen, sorgfältig gepflegt wurde. Zwar musste der Altbau des Bürgerheimes einem Neubau mit 15 2 1/2 und 3 1/2 Zimmer Wohnungen weichen, es war jedoch Ziel des neuen Entwurfes, diese für seinen Ort charakteristische Atmosphäre beizubehalten. Kontinuität und Erneuerung. Das neue Gebäude wurde als eradischer, kompakter Betonkörper skulptural so gestaltet, dass er auf die unterschiedlichen Massstäbe seiner Nachbarbauten angemessen reagieren kann. Ein im Garten liegender bearbeiteter Stein, der in der Landschaft, aber auch im sozialen Leben von Bonaduz verankert ist.
Harte Schale weicher Kern: im Schutze einer harten Betonschale, mit Tafelschalung, wird der weiche Kern ausgehölt, so dass überraschende räumliche Qualitäten entstanden sind. Eine dreigeschossige Halle, ebenfalls in Sichtbeton analog der Aussenschale, übernimmt die Vermittlerrolle zwischen der Intimität der Wohnungen und der Öffentlichkeit im Erdgeschoss, wo ein Restaurant und der Spitex Imboden beheimatet sind. Ein städtischer Raum für die Gemeinschaft. Keine Architektur des entweder oder, sondern des sowohl als auch. Individualität und Gemeinschaft! Ein Betonbau mit einer ausserordentlich hohen Wohnqualität.
Die harte Schale, 20 cm Sichtbeton Typ 4.1.4 trägt das Haus. Die Geschossdecken in Beton werden mit Isolationskörben an diese Aussenschale angehängt. Das Gebäude ist innen mit 20 cm Isoliert. Die Innere Tragkonstruktion wird auf das Minimum reduziert: Aussteifender Treppenhaus-, Liftkern in Sichtbeton, wenige tragende Betonscheiben. 90 % der Zimmertrennwände sind in Leichtbau ausgeführt, was eine flexible Raumnutzung garantiert.
Das Haus ist gemäss Vorgaben Minergie ausgeführt worden, mit Erdsonden für die Energiegewinnung, hochgedämmter kompakter Fassade. Auf eine kontrollierte Be- Entlüftung wurde bewusst verzichtet und damit auch auf eine Zertifizierung.