Kubatur
Kubatur
693 mᶟ (Gebäude) + 230 mᶟ (Treppentunnel und Garage) = 923 mᶟ
Baubeginn
01.02.2011
Fertigstellung
20.12.2011
ArchitektIn / Achitektenteam
CAVIGELLI dipl. Architekten ETH/SIA AG
Bauingenieur
Pöyry Infra AG, Gäuggelistrasse 16, 7002 CHUR
ARCHITEKTUR
Die ausgeprägte Hanglage und der schöne Baumbestand bilden die Basis für die Ausrichtung zum Berg und zum Panorama, sowie für die Anordnung der Geschosse und Räume. Das Gebäude sitzt in einer Lichtung hoch über der Quartierstrasse und nutzt dabei bestehende Baumgruppen als Gestaltungselemente zur Strukturierung des fliessenden Innen- und Aussenraums. Der Zugang von der Strasse erfolgt durch einen Treppentunnel oder über einen Fussweg im Wald. Während im Wohngeschoss die Tragstruktur offen und schlicht ist, werden im Schlafgeschoss Kragplatten und Brüstungen gezielt zur Möblierung des Innenraums eingesetzt. Der Materialentscheid für schlichten Sichtbeton widerspiegelt die Ruhe und Echtheit dieses Ortes. Das auskragende, majestätische Flachdach unterstreicht durch seine Begrünung die ruhige Integration der sich darunter befindlichen Raumabfolge in das gewachsene Terrain.
TRAGWERKSKONZEPT
Der tiefe Einschnitt in die herausragende Hügelrippe auf der Dorfterrasse Alvaneu mit verkittetem Lockergesteinmaterial und lokalen Felspartien ermöglichte einen konventionellen Baugrubenaushub. Das Gebäude liegt auf einer geschlossenen Bodenplatte mit umliegenden Betonwänden auf drei Gebäudeseiten. Die Süd- und Westfassade werden durch einen Pendelstützenraster aus ROR-Profilen abgefangen. Die Stabilität ist durch die im Hangbereich liegenden Betonwände und die steifen Geschossdecken gewährleistet. Die Aussenschale wird mittels Kraganker und Querkraftdorne aus Edelstahl an die Innenkonstruktion verankert.
BETON
Die Tragkonstruktion ist komplett in Ortbeton ausgeführt und findet einerseits im Innenraum und andererseits in der zweigeschossigen Fassade als Gestaltungselement seine Fortsetzung. Aus der Fassade leiten sich Sitzgelegenheiten und Raumtrenner im Innenraum ab, die mittels Kerndämmung von der äusseren Hülle getrennt sind. Im Innenraum des Schlafgeschosses sind Liegen und Brüstungen in Ortbeton so ausgebildet, dass ein angenehmes Raumklima entsteht, ganz im Gegensatz zu der schwellenlosen und offenen Ausbildung im Wohngeschoss, die den freien Ausblick ins weite Tal unterstreicht. ULTRA15 Kraganker ermöglichen eine stufenlose Ausbildung der Deckenuntersicht im Schlaf- und Wohngeschoss, ohne dass dabei auf die erforderliche Beschattung der Süd- und Westfassade verzichtet werden muss. Der Beton der Qualität C25/30, XC3 weist eine graue glatte Tafelstruktur auf, mit Zuschlagstoffen eines benachbarten Betonwerkes.
ENERGETISCHE OPTIMIERUNG / NACHHALTIGKEIT
Das Gebäude ist mit seiner zweigeschossigen Hauptfassade nach Südwesten orientiert, um einerseits eine Überhitzung zu verhindern und andererseits einen Solargewinn zu ermöglichen. Massive Betonflächen werden vorwiegend im Eingangsbereich als strukturelle Speichermasse genutzt. Die der Sonne abgewandte Fassade weist einen Puffer zum Wohnraum aus, sodass der Wärmeverlust bergseitig zusätzlich reduziert wird. Die gesamte Gebäudehülle inklusive Bodenplatte sind gedämmt, unter Terrain gegen Feuchtigkeit abgedichtet und von der Garage und dem Treppentunnel konsequent getrennt. Sickerbeton unter dem Hauptgebäude gewährleistet das Abfliessen von Bergwasser und bildet das Planum auf der gebrochenen Felsunterlage. Das Waldhaus wird mit einer Wärmepumpe und Fussbodenheizung betrieben und die Glasfronten entsprechen mit 3-fach Isolierverglasung und entsprechender Profilierung dem heutigen Standard. Auf eine Minergie Bauweise wurde seitens der Bauherrschaft bewusst verzichtet.