Kubatur
Kubatur
27'920 mᶟ(GV SIA 416)
Baubeginn
2007
Fertigstellung
2009
ArchitektIn / Achitektenteam
Harder Spreyermann Architekten ETH / SIA / BSA AG
Bauingenieur
Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG, Zürich
Das Schulhaus Oescher steht als winkelförmige und skulpturale Figur am Rande einer Grünanlage im Zentrum von Zollikon. Sie umfasst den Aussenraum und wird mit grossen Vordächern, mit einer weit gespannten offenen Pausenhalle, mit Treppen und mit Wegen vom öffentlichen Raum durchdrungen. Das Schulhaus ist so ein offenes und durchwegbares Gebäude als raumhaltige Skulptur im öffentlichen Raum.
Analog zur äusseren Form ist das Innere ein modulierter, plastischer Raum. Die Erschliessungsbereiche öffnen sich zum Vorplatz und umfassen halboffene Höfe. Die mäandrierenden Korridore aus Beton mit den offenen Treppenhallen bilden dreidimensionale Raumfiguren. Die Aussenräume und die inneren Erschliessungsräume generieren eine grosszügige, zusammenhängende Öffentlichkeit im Schullhaus als räumliche Erlebniswelt für die Kinder. Der Beton ermöglicht innen und aussen eine einheitliche Materialisierung, welche den Innenraum mit dem Aussenraum verzahnt. So wie Innen- und Aussenraum sich gegenseitig ergänzen und stärken, so verbindet sich die äussere Betonfassade mit den inneren Betonwänden, -stützen und -böden zu einem räumlichen und materiellen Gesamtzusammenhang. Der Beton schafft damit die prägende Materialität und elementare Raumwirkung des Schulhauses.
Das Schulhaus Oescher ist ein räumliches Tragwerk in Ortbeton mit tragenden Fassadenstützen und Wänden um die Einheiten KlassenzimmerGruppenraum. Eine wesentliche Dimension des Gebäudes ist die Weitmaschigkeit der Fassadenstützen und deren scheinbare Freiheit der Positionierung, welche mittels Abfangdecken erreicht wird. Diese statische Struktur prägt wesentlich die Raumqualität der Unterrichtsräume. Die Klassenzimmer verbinden sich mit den Gruppenräumen als Enfilade entlang der Fassade und öffnen sich mit Schiebefenstern terrassenartig zum Park.
Diese räumliche Grosszügigkeit wird durch die Weitmaschigkeit der Statik inszeniert und in den Eckzimmern gleichsam
auf die Spitze getrieben. Die Fassade besteht aus vorgehängten Betonfertigelementen. Sie sind glatt, wirken zyklopenhaft tektonisch gefügt und verleihen dem Gebäude die Dauerhaftigkeit und Permanenz eines öffentlichen Gebäudes. Wie alle inneren sichtbaren Betonwände sind sie beige eingefärbt und wirken so stofflich und warm.