Kubatur
Kubatur
1'524 mᶟ
Baubeginn
2008
Fertigstellung
2010
ArchitektIn / Achitektenteam
Strasser Architektur AG, Zürich
Bauingenieur
Heyer Kaufmann Partner Bauingenieure AG, Zürich
ARCHITEKTUR
Eine Baulücke an privilegierter Lage, zentral und doch ruhig, angrenzend an eine Grünfläche mit schönem Baumbestand. Der Neubau komplettiert auf selbstverständliche Weise die Gebäudezeile. Dank der präzisen städtebaulichen Integration wird die bestehende Situation aufgewertet: Bezugnahme auf die bestehenden Gebäudefluchten und -höhen, kubische Gestaltung des Dachgeschosses, Verzicht auf Erker und Balkone. Zur Strasse hin vermittelt die schlichte und eigenständige Fassade zwischen den Nachbargebäuden- einem Wohn- und einem Bürohaus - , beide aus den frphen Sechzigerjahren. Perforierte Betonelemente mit differenziert ausgebildeter Textur gewährleisten den Bewohnern ihre Pri vatsphäre und filtern das Tageslicht. Anders die Südfassade, die durch maximale Transparenz einen starken visuellen Bezug zum Aussenraum herstellt. Über der Einstellhalleim EG liegen 5 Etagenwohnungen (wahlweise à 4 1/2 oder 3 1/2 Zimmer) und eine kleinere 3 1/2-Zimmer-Wohnung im 6. OG, die anstelle eines Zimmers ein Atrium aufweist. Lange, teilweise freistehende Sichtbetonwände ermöglichen vielfältige Raum- und Sichtbeziehungen und prägend die ruhige, stimmungsvolle Atmosphäre. Korridore gibt es nicht; man bewegt sich von Raum zu Raum.
TRAGWERKSKONZEPT
Das gesamte Tragwerk ist in Ortbeton erstellt. Treppenhaus und Liftkern dienen konventionell der Aussteilung des Gebäudes. Um jedoch die Einstellhalle im Erdgeschoss möglichst stützenfrei auszubilden, wurde das Prinzip eingespannter, auskragender bzw. exzentrisch aufliegender Wandscheiben angewendet, die - in der Vertikalen gestapelt - als mächtige Träger wirken.
BETON
Beton wurde in vielfältiger Weise eingesetzt: mittels Fertigelementen für die Fassaden und Treppen sowie als Ortbeton für Wände und Decken. Abgesehen von den Metallgeländern auf der Südseite wird der Ausdruck der Fassaden nur durch Beton und Glas geprägt. Konventionell mit Stahl armiert, oszillieren die Elemente der strassenseitigen. selbsttragend konzipierten Fassade zwischen Robusthalt und Fragilität. Die sinnlichen Qualitäten des Betons werden im Ausseren wie auch im Gebäudeinneren durch differenzierte Bearbeitungen erlebbar: mit unterschiedliche glatter Oberfläche, leicht angeschliffen, Intensiv poliert oder sandgestrahlt, unbehandelt oder mit grauem Schutzanstrich versehen. Fertigelemente:
- Nordseitige Fassadenelemente: aussen schalungsglatt, innen sandgestrahlt (wo sichtbar)
- Südseitige Fassadenelemente: schalungsglatt
- Treppenläufe mit integrierter Brüstung: schalungsglatt; Stufen und Oberseite der Brüstungen im Werk poliert.
- Fensterbänke im Treppenhaus: im Werk poliert Ortbeton:
- Wände und Decken Treppenhaus: Sichtbeton, Schalung Typ 4
- Wände der Wohnungen: Sichtbeton, Schalung Typ 5,teilweise fein angeschliffen
- Böden Treppenhaus und teilweiseinnerhalb der Wohnungen: Hartbeton, geschliffen
ENERGETISCHE OPTIMIERUNG
Der nach Süden offene Horizont bietet die - im innerstädtischen Kontext seltene - Möglichkeit zur passiv-solaren Energienutzung. Durch speziell lichtdurchlässige Gläser lassen sich im Winter hohe Wärmegewinne erzielen. Wände und Decken speichern die Wärme und geben sie zeitverzögert wieder ab; ein tiefer Heizenergiebedarf ist die Folge. Das Gebäude Ist zertifiziert nach Mlnergie.