Kubatur
Kubatur
62000 m3
Baubeginn
März 2009
Fertigstellung
November 2010
ArchitektIn / Achitektenteam
Degelo Architekten
Bauingenieur
Dr. Schwartz Consulting AG, DIAG/Davoser lngenieure AG
Durch stetes Wachstum der Kongresse entstand in Davos ein uneinheitliches Konglomerat an Kongressbauten. Mit der Erweiterung wurde die bestehende Struktur ergänzt und räumlich vereint.
Mit der Erweiterung des Kongresszentrums wurde der Eingang an die Talstrasse in den Kurpark verlegt. Dort wird dem Kongresszentrum für eine grosszügige Vorfahrt und eine würdige Eingangssituation Raum gegeben. So hat jeder Kongressbesucher den berühmten Blick auf die Davoser Berge, den Ludwig Kirchner oft gemalt hat.
Der neue Haupteingang mit weitem Vordach empfängt den Besucher im Kurpark. Vom Eingangsbereich gelangt man in eine lang gestreckte Wandelhalle. Diese bringt eine logische Erschliessungsachse und zugleich einen grossen Begegnungs- und Aktionsraum ins Kongresszentrum. Die Anordnung der alten und neuen Räume wird sinnfällig und klar.
Den eigentlichen Ausgangspunkt der Erweiterung bildet der alte Plenarsaal von Ernst Gisel. Als Foyer des neuen Kongresssaales wird dieser einer angemessenen Nutzung zugeführt und kann in seiner Qualität erhalten bleiben. Das Prinzip des um ein Geschoss erhöhten Zugangs und des tiefer gelegten Saales wird weitergeführt. Von der unteren Ebene des Foyers betritt man den neuen Saal mit optimaler Grundrissgeometrie. Von dieser Geometrie leitet sich auch die Deckenkonstruktion des neuen Saales ab: Eine wabenförmige Rippenkonstruktion aus Beton mit Weisszement überspannt den Raum bis zu 45 m. Grafisch gesehen basiert das Wabenmuster auf dem Vorbild antiker Mosaike aus überkreuzten Sechsecken und ist in die dritte Dimension umgesetzt. Die hell erleuchteten Waben lassen die Deckenkonstruktion schwerelos erscheinen; die Rippen werden zum schwebenden, dekorativen Ornament. Die Decke gilt bereits als Wahrzeichen von Davos.
Statisch ist es gelungen, Bestand und Erweiterungsbau derart miteinander zu verbinden, dass ein stringentes Gesamtkonzept sowohl aus gestalterischer als auch aus nutzungstechnischer Sicht erzielt werden konnte. Dies bezieht sich auch auf das Tragwerk, wurde doch der Erweiterungsbau weitgehend monolithisch mit dem Bestand verbunden, was unter anderem zu einer sehr kostengünstigen Erdbebenertüchtigung des bestehenden Gebäudes geführt hat. Eigentlicher Knackpunkt des Projektes war die Überdeckung des grossen Plenarsaales für 2000 Personen, welcher als fünfeckige Wabendecke in Kombination mit dem selbstragenden darüber liegenden stark vorgespannten Geschoss gelöst wurde.
Die Wabendecke ist aus Sichtbeton mit Weisszement gefertigt. Der Beton sowie auch alle anderen Oberflächen wurden in ihrer natürlichen Erscheinung roh belassen. Sämtliche Betonarten und Qualitäten wurden in Recycling-Beton ausgeschrieben und auf der Baustelle hergestellt.