Kubatur
Kubatur
376 m3
Baubeginn
2008
Fertigstellung
2009
ArchitektIn / Achitektenteam
Morger & Dettli Architekten AG, Basel
Bauingenieur
Conzett, Bronzini, Gartmann AG, Chur
Lumbrein ist ein noch weitgehend historisch geprägtes Haufendorf in der Lumnezia, einem Seitental des Vorderrheins im Bündner Oberland. Das Grundstück befindet sich am Rand des Siedlungsgefüges, das Haus Trancauna liegt abseits der Strasse in zweiter Reihe inmitten einer Weide und ist nur informell über die Freibereiche des Nachbargrundstücks zu erreichen. ln den Hang eingetieft und aus diesem durch einen ummauerten Hof ausgeschnitten, gibt es sich vom Dorf aus nur durch sein asymmetrisches Satteldach zu erkennen, während es sich nach Süden hin mit seiner durch ein herabgezogenes Pultdach geschützten Loggia öffnet. Loggia, Wohnbereich und Hof bilden eine lineare räumliche Sequenz im Erdgeschoss, wobei der monolithische Beton eine dunkelbraunen Lasur erhielt, die das Innere ebenso wie das Äussere prägt. Die dunklen Wänden lassen die Blicke auf das Dorf, die Berglandschaft und den mittelalterlichen Wohnturm, der Lumbrein beherrscht, um so deutlicher hervortreten. Die intimeren Schlafräume sind, von aussen beinahe unsichtbar, im Dach versteckt und werden durch Luken zenital belichtet.
Temporär genutzte ländliche Stallbauten dienten als formale Referenz für das Gebäude, welches ebenfalls nur temporär bewohnt wird. Selbstverständlich fügt sich das kleine Haus, das nicht spektakulär auftreten will, in das Dorfbild ein.
Die Wände aus monolithischem Wärmedämmbeton (55 cm stark, Liapor) tragen die Holzkonstruktion des mit Kupfer verkleideten Giebeldaches.
Das gesamte Gebäude wurde in Sichtbeton erstellt, wobei der beheizte Bereich aus Dämmbeton (55 cm stark, Liapor) besteht. Die Stütz- und Kellerwände, sowie die Boden- und Deckenplatten wurden aus konventionellem Beton ausgeführt. Eine Besonderheit stellt die Fussbodenheizung dar, die direkt in die Boden- und Deckenplatten integriert wurde. Es gibt weder Unterlagsboden noch Bodenbelag. Die Schalung wurde aus 15 cm breiten Tannenbrettern hergestellt, wodurch eine vertikale Holzstruktur entsteht- eine Referenz an die traditionellen Holzbauten der Region. Der Beton wurde nachträglich komplett mit einer dunkelbraunen Lasur bearbeitet, was ebenfalls an durch Witterungseinflüsse verfärbtes Holz erinnert.
Die Heizenergie für das Haus wird aus einer Erdsonde und einem Wärmetauscher gewonnen. Die Tatsache, dass 50% des Hauses im Erdreich liegen, trägt zu einer optimalen Energiebilanz bei.