Kubatur

1127 (Neubau)

Baubeginn

März 2011

Fertigstellung

Dezember 2011

ArchitektIn / Achitektenteam

Brand.3 Architektur GmbH, Winterthur / Sergio Marazzi

Bauingenieur

Dillier Ingenieurbüro, Seuzach

ARCHITEKTUR

Auf dem Grundstück einer traditionsreichen, ortsansässigen Familie wurde ein Einfamilienhaus mit einer Einliegerwohnung für Ferienzwecke erstellt. Das EFH soll die Wohnung querfinanzieren und zugleich zur Dorfentwicklung beitragen, indem attraktiver und heutigen Anforderungen entsprechender Wohnraum geschaffen wird. Die  Baugeschichte des Dorfes ist geprägt durch aus der Ferne zurückkehrende Bauherren (Söldnerdienste). Wieder zuhause, gaben sie repräsentative Bauten in Auftrag, wobei sich traditionelle Baukunst und Eindrücke aus der Fremde vermischten. Diese Geschichte wird aufgegriffen und weitergesponnen. Dem Bauen des Ortes folgend, wird die bestehende Stallscheune aus Holz durch einen prägnanten, massiven Wohnbau ergänzt. Über vier Etagen entwickelt sich das Wohnen. Die Einliegerwohnung im Dachgeschoss ist direkt von aussen zugänglich, kann aber dank der, über alle Geschosse reichenden, inneren Erschliessung auch dem EFH zugeschlagen werden.
 
Die im Baugesetz vorgeschriebene, massive Bauweise von Wohngebäuden wurde mittels einer Betonhülle erreicht. Die Wahl des Werkstoffs ermöglichte die Befreiung von den sonst notwendigen Details einer massiven Konstruktion, womit die angestrebte abstrahierte Erscheinung des archetypischen Baukörpers erreicht werden konnte.
 
Durch die Kombination traditioneller und zeitgemässer Elemente ergänzt der Neubau das Ensemble und wird Teil des Dorfgefüges, ohne seine im Jetzt verwurzelte Eigenständigkeit aufzugeben.


TRAGWERKSKONZEPT

Die Betonhülle dient der Aussteifung, als äusserer Gebäudeabschluss und gewährleistet damit den Schutz vor physischen Einflüssen. Die Hülle wurde vorderhand über alle Geschosse erstellt, was einen optimierten Bauablauf ermöglichte. Der Kern in Leicht- bzw. Elementbauweise konnte daher mithilfe des Krans effizient realisiert werden. Das Sockelgeschoss ist auch innen in Massivbauweise erstellt und besteht aus einer zweischaligen Betonkonstruktion. Diese bildet den Raumabschluss und übernimmt sämtliche Lasten der darüberliegenden Geschosse in Leichtbaukonstruktion.


BETON

Als Schalungsmaterial wurden stehende Schaltafeln gewählt. Sie unterstützen den unprätentiösen Ausdruck und betonen gleichzeitig die Vertikalität und die Schwere des Baukörpers. Die Fassade wird von einer farblosen Concretal-Lasur geschützt ohne die lebendige Struktur des Betons zu beeinträchtigen, die Erscheinung jedoch langfristig zu erhalten. Im Umgang mit den Öffnungen wird die Thematik der Fassadenmalerei im Dorf aufgegriffen und zeitgemäss interpretiert. Die Spiegel und Fensterlaibungen sind mit einer Silikatfarbe deckend gestrichen. Die Ornamentik trägt zur Differenzierung gegenüber dem Sockel bei und erweist der örtlichen Baukultur Referenz.


ENERGETISCHE OPTIMIERUNG

Der Bau wurde im Minergie-Standard erstellt und zertifiziert.

HAUS IM WINKEL, VALENDAS