Kubatur
Kubatur
1'993 mᶟ
Baubeginn
September 2009
Fertigstellung
Dezember 2010
ArchitektIn / Achitektenteam
Time. / Lukas Lenherr, Zürich
Bauingenieur
Huber & Partner, Rapperswil
GEWINNER DES FÖRDERPREISES FÜR JUNGARCHITEKTiNNEN:
ARCHITEKTUR
Das Gebäude kann als Collage gesehen werden, zusammengesteckt aus vorgefundenen Häusertypen der unmittelbaren Umgebung. Die zu den Außenräumen verschiedenartig reagierenden Häuser wurden auf Grund der engen Platzverhältnisse aufeinander gestapelt. Jeder Haustyp wurde, gemäß seiner eigenen Funktion bezüglich Außenraum und Aussicht, auf der ihm zugedachten Höhe der Vertikalen platziert. Sind die 'Fünf Häuser' also eine Mustersammlung von helvetischen Versatzstücken? Und würde das heißen, dass das Projekt über Zitierung und Verwendung unterschiedlicher Maßstäbe, durch die forcierten Fensterzargen und die Balkonorgie bis hin zu den Begrünungen Ironie andeutet? Unter der Annahme, die Vorstadt als Labor für experimentelle Typologien wahrzunehmen, wirkt 'Fünf Häuser' wie eine augenzwinkernde Einladung für mehr Dichte, soziale Interaktion und architektonische Vielfalt. Also mehr urbane Qualität im semi-urbanen Raum.
TRAGWERKSKONZEPT
Durch alle Stockwerke zieht sich ein Kern, in dem Treppe, Technik, Nasszellen und die Küchen untergebracht sind. Zusammen mit der Fassade bildet dieser Kern das Tragwerk aus Beton. Den verschiedenen Fassaden liegen pro Etage verschiedene Konstruktionsweisen zugrunde, die je zum Kern hin abgestimmt sind. Die Konstruktionsarten reichen von massiv gegossen Wänden aus wärmedämmendem Sichtbeton, über Sichtbetonwände aus Ortsbeton mit hinterlüfteten Fassaden oder einfachem Farbanstrich, bis zu einem Stahlstützenraster. Je nach Art des Haustyps wurden innen durch Leichtbauwände in Zahl und Größe verschiedene Zimmer eingefügt.
BETON
Für die Realisierung des Gebäudes spielte Stahlbeton nicht nur als Tragwerk eine zentrale Rolle. Durch die verschiedenen Fassadenarten wechseln auch die Isolationsschichten pro Geschoss. Kältebrücken konnten dank wärmedämmendem Misaporbeton vermieden werden. Aus ästhetischen Gründen wurde der Beton in unterschiedlichen Ausführungen verwendet. Im EG erhielt ein Ortsbeton vom Typ 2 einen weißen Farbanstrich. Im 1. OG wurde ein Misapor Dämmbeton vom Typ 4 realisiert. Diese 45 cm dicken Mauern wurden außen hydrophobiert und innen mit einer Betonlasur, mit weniger als 20% an Graupigmenten, lasiert. Die 12m-Fassaden weisen nur kleine Arbeitsfugen bei den Fensterstürzen auf. Auch diese sind in Dämmbeton vor Ort gefertigt. Im Treppenhaus wurde das Schalungsmuster auf die einbetonierten Lampen abgestimmt. An die Wände wurde eine Dispersions-Betonlasur mit über 20% an Graupigmenten appliziert. Die Treppe in Ortsbeton erhielt einen imprägnierten Überzug aus Hartbeton. Zusammen mit der Beleuchtung wirkt das Treppenhaus aus reinem Beton dadurch sehr warm. Auch der Aufbau des Dachausgangs wurde Dämmbeton verwendet. Durch eine transparente PU-Beschichtung auf den Dachschrägen und eines weißen Anstrichs entstand ein stiller Treppenhausabschluss. ln den Wohnungen sind die Wände des Kerns und die Decken in Sichtbeton. Das Schalungsbild wurde vom Kern her abgeleitet. Eine transparente Lasur versiegelt alle Flächen.
ENERGETISCHE OPTIMIERUNG/NACHHALTIGKEIT