Kubatur
Kubatur
6'250 m3
Baubeginn
März 2010
Fertigstellung
Juli 2011
ArchitektIn / Achitektenteam
Rohrbach Wehrli Pellegrino Architektur-Agentur HTL ETH SIA GmbH, Winterthur
Bauingenieur
Kocher Ingenieurbüro für Hoch- und Tiefbau AG, Bülach
ARCHITEKTUR
Die Schulanlage Gsteig liegt an einer Hanglage ausserhalb des Dorfes umgeben von Kulturland. Es galt, die ursprünglich in sich geschlossene Anlage volumetrisch annähernd zu verdoppeln ohne die harmonische Situation zu brechen. Die Massnahme, die Erweiterung als zweigeschossigen Zeilenbau quer zum Hang zwischen den bestehenden Klassentrakt und das Abwartshaus zu legen, vermag dies zu leisten. Der in den Pausenplatz hineinragende Aulakörper definiert den neuen Hauptzugang und bildet mit dem Bestand einen über Eck geöffneten Pausenhof. Der sich nach Süden erstreckende Klassentrakt öffnet sich über die Längsfassaden zur Umgebung und ist an der Stirnseite erweiterbar gedacht. Im Schnittpunkt von Bestand und Erweiterung entstand die neue Pausenhalle mit dem Betonbaum als Zentrum. Neben der Auseinandersetzung mit dem zeitgenössischen Schulhausbau orientierten wir uns am architektonischen Vokabular der bestehenden Schulanlage aus den 60er Jahren:sichtbare Strukturen wie in Serie gestellte Betonstützen, zurückgesetzte Bandfenster, Vor- wie Rücksprünge der Geschosse zur horizontalen Schichtung des Volumens und massive, geschlossene Stirnseiten. Die topografischen Verhältnisse hatten einen direkten Einfluss auf die innere Organisation des neuen Klassentraktes. Die Schulräume, durch in Hangrichtung gesetzte Betonschotten räumlich definiert, sind dem Terrainverlauf entsprechend hang- wie talseilig an den Fassaden aufgereiht, was jedem Raum einen direkten Zugang ins Freie ermöglicht. Die Korridore können dadurch neben den Funktionen für Erschliessung und Aufenthalt auch als möblierbare Arbeitsbereiche genutzt werden.
TRAGWERKSKONZEPT
Die Beton-Flachdecken, im Dach shedartig geformt, werden im Innenbereich durch Betonschotten und im Aussenbereich ostseitig durch vorfabrizierte, zweigeschossige Betonstützen getragen. Westseitig führt eine statisch unabhängige Konstruktion aus Betonrahmen als Pris Soleil die Struktur der Schottenanordnung optisch nach Aussen. Die Ausnahme bildet der statisch wirksame Betonbaum in der neuen Pausenhalle, welcher die Lasten vom Dach und Zwischendecke aus fünf Ästen in einem Stamm bündelt und in einem Punkt abträgt.
BETON
Das äussere Erscheinungsbild, die sichtbare Gebäudestruktur im lnnern sowie der Baum in der Pausenhalle sind die prägenden Elemente des Erweiterungsbaus. Allen gleich ist die Ausbildung in Beton, jedoch in unterschiedlicher Zusammensetzung und Verarbeitung:
- Stützen: vorfabrizierte Betonstützen, SACAC
- Rahmen, umlaufender Dachrand: Sichtbeton C301, eingefärbt Bayff. 330 1%, Grün 0.5%
- Schotten: Sichtbeton C301, Grossflächenschalung 5x2m, vertikale Struktur
- Decken: Sichtbeton C301, Schalung 2x0.5m mit 5cm Distanzstreifen (Gebäuderaster 2.05m)
- Baum: Sichtbeton C301, Schalung über Modelle entwickelt (siehe Planunterlagen)
ENERGETISCHE OPTIMIERUNG/NACHHALTIGKEIT
Der Erweiterungsbau ist gemäss dem Minergie-Standard exklusiv einer kontrollierten Lüftung ausgeführt. Als alternative Energieerzeugung wurde die bestehende Holzschnitzelheizung den neuen Bedürfnissen angepasst. Im Weiteren ist der sich nach Süden erstreckende Klassentrakt erweiterbar gedacht. Dementsprechend ist die Hauptinstallationszone hangseitig im Untergeschoss für die maximale Erweiterung ausgelegt.