Kubatur

3'420 mᶟ

Baubeginn

Mai 2011

Fertigstellung

August 2012

ArchitektIn / Achitektenteam

GREDIG WALSER DIPL. ARCHITEKTEN ETH FH SIA AG

Bauingenieur

Plácido Pérez, Dipl. Bauingenieure GmbH, CH-7402 Bonaduz

Die Schulanlage aus den Sechzigerjahren zeichnet sich durch die Schichtung der einzelnen Gebäudevolumen aus. Das Gebäude des neuen Dreifachkindergartens führt dieses Prinzip weiter und schliesst die Pausenplatzabfolge ab. Die Kindergärtner bekommen wie die anderen Schulstufen ihr eigenes Haus. Durch seine Lage am östlichen Rand der Schulanlage sind sie integriert, haben aber gleichwohl ihren eigenen Aussenbereich, wo sie ungestört spielen können. Das neue Kindergartengebäude ist ein eingeschossiger, plastisch gestalteter Baukörper,  der aus hellbeige eingefärbtem Beton gegossen ist. Die unterschiedlich hohen Gebäudeteile widerspiegeln das innere Raumkonzept. Der das ganze Gebäude überspannende Lichtbalken bringt Tageslicht in die verschiedenen Raumbereiche. Die tiefen Leibungen mit den Fensterstöcken aus Lärchenholz vermitteln den Ausdruck eines massiven Hauses.  

Betritt man das Haus, so steht man in einem steinern wirkenden langgezogenen Foyer aus weiss eingefärbtem Beton mit weiten und engeren Abschnitten. Ein angenehmer Duft von Arvenholz liegt in der Luft. Auf der nördlichen Seite sind in drei Raumblöcken die kleineren und niedrigeren Nebenräume untergebracht. Auf der gegenüberliegenden Seite schliessen die Garderobenkojen an, die über den Oblichtbalken indirekt belichtet sind. Eine ringsumlaufende massive Sitzbank aus Arvenholz empfängt die Kindergärtner mit offenen Armen und schafft eine geborgene Atmosphäre. Im Hauptraum sind die Wände und die Decke wie in den Wohnstuben der alten Engadiner Häuser mit einem unbehandelten Täfer aus einheimischem Arvenholz ausgekleidet. Die typischen Elemente der Engadiner Stube wie die Rippendecke, das eingebaute Buffet mit Wasserbecken oder die Sitzbank wurden neu interpretiert eingesetzt. So besitzt jeder Kindergärtner auch seine eigene Arvenbox, die er im offenen Gestell des Wandbuffets versorgen kann. Das Wand- und Deckentäfer lebt von den subtil aufeinander abgestimmten Profilierungen der Friese und Deckenleisten. Die davor liegenden Loggien schützen vor Sonne, Wind und Wetter beim Spielen im Freien. Eine ganz andere Raumatmosphäre zeigt der Mehrzweckraum, der „Zukammer“ des Kindergartenhauptraumes. Das weiss gestrichene Fichtentäfer, die in weiss gehaltene Küchenfront und die drei kleinen Fenster schaffen eine ateliermässige Stimmung. Der Aussenbereich liegt gut besonnt auf der Süd- und Westseite. Die naturnahe Umgebung kommt den verschiedenen Bewegungs- und Erlebnisspielen der Kinder entgegen.

Decken, Wände und Bodenplatten bilden das auf verpressten, duktilen Gusspfählen fundierte Tragwerk. Der Grundriss bildet sich aus einer Vielzahl von Kernen, welche Ausdehnungen verhindern. Die Ausführung erfolgte in Etappen, um das Schwinden möglichst gering zu halten. Dabei wurden die Flächen voneinander unabhängig erstellt und zu einem späteren Zeitpunkt miteinander verbunden. Um den Ausdehnungen infolge Temperatur Rechnung zu tragen wurde die äussere Wandschale als eine Vielzahl von einzelnen Wandelementen konzipiert und entsprechend ausgebildet und bewehrt.

Zement: Dickerhoff Weisszement
Farbpigmente: Grace Constructions Products SA, Le Mont – sur - Lausanne
Schalung: Buttholz - Schaltafeln

DREIFACHKINDERGARTEN, SAMEDAN