Kubatur
Kubatur
4'500 m3
Baubeginn
November 2009
Fertigstellung
August 2011
ArchitektIn / Achitektenteam
Marques AG, Luzern
Bauingenieur
BlessHess AG, Luzern
Das Grundstück ist die letzte bebaubare Parzelle vor Beginn der Landwirtschaftszone. Es befindet sich an starker Hanglage und steigt von der Strasse nach Norden an. Im Westen wird es vom angrenzenden Wohnquartier, im Norden von Wald, im Osten und Süden von Wiesen und Weinbergen begrenzt. Die Neubauten sind übereinander versetzt angeordnete Gebäude, wobei das unterste die Einstellhalle bildet. Somit ist allen Bewohnern der drei Einfamilienhäuser Privatsphäre und ein unverbaubares Aussichtspanorama auf Vierwaldstättersee und die Bergwelt gewährt. Die Erschliessung zu den Häusern erfolgt über Freitreppen entlang der Ostfassade. Alle Häuser kennzeichnen ähnliche Merkmale wie das Hineinsetzen der Gebäude in das Terrain, die nach Süden orientierten Wohn- und Schlafräume mit grossen Verglasungen und die grosszügigen Terrassen. Die Aussenraumgestaltung orientiert sich an der natürlichen Umgebung. Die Begrünung der Terrassen kann als „Landrückgabe an Mutter Natur“ verstanden werden.
Die 4 Volumen sind als eigenständige Gebäude konzipiert. Sie sind in sich statisch, so wie akustisch getrennt. Die Kräfteableitung der Häuser erfolgt im Rückbereich über den Fels, vorne werden die Kräfte über Stützen auf die Rückwände auf das untere Gebäude übertragen. Dies geschieht über punktuelle, akustisch getrennte Sockel. Die Decke wird pro Einheit über die ganze Gebäudebreite überspannt. Lediglich die zentrale Backsteinmauer unterschlägt die Decke und verkürzt so das statische Moment.
Der Beton wurde in seiner reinen, rauhen Ausdrucksform belassen. Abplatzungen und natürliche Verfärbungen sind nicht nur geduldet sondern erwünscht. Die Oberfläche besteht aus einer 10cm breiten genagelten Bretterschalung. Es war eine elementare architektonische Entscheidung weder die Fugen der Bretter abzukleben noch das Nagelbild zu kaschieren. Der Ausdruck des Betons soll die Handwerkliche Arbeit in seiner reinen Form wiederspiegeln. Um die Vertikalität zu verstärken, wurden die Bretter fugenlos erstellt, so dass lediglich die vertikalen Fugen sich abzeichnen. Auch bei der Wahl des Betons wurde dieser Haltung Rechnung getragen. Der Beton besteht aus einem normalen PC 300 Betongemisch welchem lediglich Weisszement, weisse und gelbe Pigmente beigemischt wurden (5% Weisspigment, 0.2% Gelbpigment).
Der Beton wurde nachträglich tiefenhydrophobiert, dies aber mit einem Produkt welche die natürliche Offenporigkeit des Betons weiterhin zu lässt (kein "Plastikeffekt" bei Regen).
Die Gebäude erfüllen in allen Bereichen den Minergie Standard. Das Projekt wurde aber nicht zertifiziert. Eine passive Bauteilaktivierung bot sich von Anfang an an, da die Gebäude zu 2/3 in das Erdreich eingeschoben wurden und so zu einem grossen Teil aussen gedämmt werden konnten. Die dadurch frei gespielten massiven Betonbauteile (Decke, Wand und der gegossene Boden) konnten so nachhaltig in das Wärme und Kühlkonzept integriert werden. Es hat sich dieses Jahr gezeigt, dass dies äusserst gut gelungen ist.