Kubatur

1360 mᶟ

Baubeginn

2007

Fertigstellung

2011

ArchitektIn / Achitektenteam

Silvia Gmür Reto Gmür Architekten, Basel

Bauingenieur

Dr. Lüchinger + Meyer Bauingenieure AG, Zürich

AUSZEICHNUNG

ARCHITEKTURPREIS BETON 13:


ARCHITEKTUR
Der obere Abschluss des Besiedlungsgürtels von Minusio zeichnet sich durch eine kleinteilige, offene Streubebauung aus. Die subtropische Vegetation verbindet die heterogenen Einzelbauten und stellt den Übergang zu den bewaldeten Berghängen des Monte Cardada und des Val Resa her. Als Architekt und Auftraggeber gleichzeitig nutzten wir dieses Projekt, grundsätzliche Themen der Architektur zu hinterfragen: - der Bezug Landschaft - gebauter Raum - die essentiellen Eigenschaften, die ein Haus zum individuellen, intimen Raum machen - Topografie - Hausform, Integration oder Selbständigkeit? Die Loslösung des Baukörpers vom angrenzenden Baugrund erzeugt eine intensive Wechselwirkung zwischen Topos und gebautem Raum. Die Glasabschlüsse sind nicht Begrenzung, sondern Öffnung zur Landschaft, welche die eigentlichen Fassaden der Räume bilden. Der orthogonale Baukörper wird als Einheit gelesen, wobei die versetzte Anordnung von Innen- und Aussenraum auf den beiden Geschossen diese Einheit verstärkt. Das Licht, direkt oder durch die Vegetation filtriert, gibt dem Raum einen in sich ruhenden, schwebenden Charakter, losgelöst von der Realität. Die Kargheit und die Ausdrucksstärke des naturbelassenen Betons kontrastieren mit der üppigen Vegetation der Umgebung. Lichtdurchlässige, weisse Vorhänge, nach Bedarf und Tageszeit den Innenraum begrenzend, verstärken die Intimität des Raumes.

TRAGWERKSKONZEPT
Die zwei entgegengesetzt gerichteten Pyramiden bilden die Kernelemente des Tragwerks. Sie übernehmen die vertikalen Lasten der zwei vorgespannten Stahlbetondecken. Die beiden vertikalen Tragelemente sind zentralsymmetrisch im Grundriss angeordnet und erzeugen ein räumliches Rahmensystem. Dieses gewährleistet die Stabilisierung gegenüber Horizontalkräften. Das statische System ist durch zwei ideelle Gelenke in den Pyramidenspitzen gekennzeichnet. Ohne die stabilisierende Wirkung der Decke über dem Erdgeschoss würde das System um die Rotationsachse, welche die zwei Gelenkeverbindet, kippen. Die Geschossdecken kragen bis ca. 7m frei aus und sind als Hohlkörperdecken konzipiert. Die Vorspannung ist kreuzweise in den Grundrissdiagonalen angeordnet und bezweckt die Reduktion der Verformungen.

BETON
Konventionelle Ortbetonbauweise mit gängiger Betonsorte C30/37.
Die festen Einrichtungselemente der Küche und Nasszelle bestehen aus selbstverdichtendem Beton. Die 6 cm dicken Wände der Passerelle wurden in selbstverdichtendem Faserbeton realisiert.

NACHHALTIGKEIT
Nachhaltige Wärmeproduktion mit Luft/Wasser-Wärmepumpe. Hochwertige Sonnenschutz- Dreifachverglasung im Airlux-System. Das natürliche Hangwasser wird gefasst. Die zwei Wasserbecken werden vom Hangwasser der Parzelle gespiesen und stellen gleichzeitig die Drainage des Grundstückes sicher.

CASA AI POZZI, MINUSIO