Kubatur

1'378 mᶟ

Baubeginn

September 2011

Fertigstellung

Oktober 2012

ArchitektIn / Achitektenteam

alex buob AG dipl. architekt HBK/SIA

Bauingenieur

Wälli AG Rorschach

ARCHITEKTUR
Der Hauptbahnhof von Rorschach befindet sich direkt am Bodensee, das südliche gelegene Wohngebiet und die Buslinie liegen rund 25 m höher. Ein früherer Steinbruch hatte dem Bahnhof Platz geschaffen. Entsprechend schwierig ist der Zugang zwischen Wohnquartier und Bahnhof. Die Wettbewerbsaufgabe bestand darin, das Quartier hindernisfrei mit dem Bahnhof zu verbinden. Achsial zum klassizistischen Bahnhofsgebäude verläuft eine Personenunterführung. Das neue Infrastrukturgebäude wurde an diese Achse angebunden und bis zum Wohnquartier weitergeführt. Ein rund 30 m hoher Lift- und Treppenturm wird mit einer 40 m langen freigespannten horizontalen Passerelle verbunden. Vom Quartier kommend schwingt die Form der Passerelle gegen den Lift hin aus. Mit dieser öffnenden Gestik wird die zunehmend schöne Sicht auf die Stadt und den See unterstrichen. Am vordersten Punkt angekommen kragt eine grosse Plattform, der sogenannte Stadtbalkon, über die Geleiseanlage und gibt einen grandiosen Blick frei. Die 24 m Höhendifferenz werden in einem Panoramalift innerhalb von 14 Sekunden überwunden. Die Passerelle ist plastisch geformt. Die geschwungene Öffnung gegen die Stadt ist ein durchlaufendes Band und erlaubt eine freie Sicht. Die Ostfassade hingegen wirkt geschlossen, einzelne Öffnungen erlauben den Ausblick in die nahen Baumkronen des Parks.

TRAGWERKSKONZEPT
Der trogähnliche Verbindungssteg aus Ortbeton spannt sich über 40 m frei vom südseitigen Widerlager bis zum Aufzugsturm. Während auf der Ostseite eine Wandscheibe mit diversen Öffnungen das Tragsystem bildet, ist es auf der Westseite eine Brüstung, die in einer Krümmung in Richtung Turm verläuft. Der unterschiedlichen Verformungstendenz dieser zwei Trogseiten wird mit der Anordnung von Vorspannkabeln entgegengewirkt. Da Tragelemente zur Torsionsaufnahme im Überbau fehlen, müssen die Stabilitäts- und Ablenkkräfte über die Rahmenwirkung des Querschnitts aufgenommen werden, was zu einer gegenseitigen Beeinflussung der Längsträger führt. Der Aufzugs- und Liftturm ist unten fest im Fels eingebunden und übernimmt die Wind- und Erbebenkräfte der Gesamtanlage und ist gleichzeitig der unverschiebbare Festpunkt. Die Längsbewegungen des Verbindungssteges werden durch ein verschiebbares Lager beim südseitigen Widerlager aufgenommen.

BETON
Der Lift- und Treppenhausturm wurde mit einer Kletterschalung erstellt. Zur Herstellung des Verbindungssteges wurde vorgängig ein Lehrgerüst installiert. Sauber ausgerichtete Tafelschalungselemente prägen den Bau. Dem Beton wurden keine Farbstoffe zugeführt.

AUFZUG, RORSCHACH