Kubatur

GV 2'601 m3

Baubeginn

Juli 2010

Fertigstellung

Oktober 2011

ArchitektIn / Achitektenteam

DORENBACH AG Architekten ETH/SIA

Bauingenieur

Schnetzer Puskas Ingenieure AG

ARCHITEKTUR
Das nahe dem Ortskern gelegene Grundstück ist umgeben von verschiedenen Gebäudetypen aus unterschiedlichen Zeitepochen. Das Projekt findet seine lokale Verankerung in den topografischen und geologischen Gegebenheiten. Ein introvertierter Monolith aus Kalksteinbeton verweist - wie ein Findling - in Material und Farbe auf den Juraausläufer, auf dem Arlesheim gründet. Das Licht findet im Archetyp des Atriumhauses seinen Weg über den zentralen Hof in die Räume, die durch die monolithische Aussenhülle gegen den Aussenraum abgeschirmt werden. Der  Kalksteinbeton, in Verbindung mit den dunklen Aluminiumrahmen der Verglasung, vermittelt Ruhe und lässt den Baukörper trotz grosser Öffnungen kompakt erscheinen. Zurückhaltung charakterisiert auch das Innere. Nichts lenkt ab vom  Charakter dieses introvertierten Gebäudes: der entspannten Ruhe, Transparenz und inneren Weite, die sich im Verlauf des Tages und Jahres in immer neuem Licht präsentieret.

TRAGWERKSKONZEPT
Die zweischalige Konstruktion trennt die kalte Kalksteinfassade konsequent von der inneren, warmen Tragstruktur in Konstruktionsbeton. Um unerwünschte Dilatationsfugen zu vermeiden, ist die Fassade ist als gleitende Aussenschale konzipiert. Die einzelnen Fassadenabschnitte bestehen jeweils aus einem gehaltenen Bereich, der über Anschlussbewehrungen mit der Fundation der Aussenschale fest verbunden ist, sowie auf Gleitlagern abgestellten Bereichen. Mit dieser Konzeption können durch Schwinden und Temperaturschwankungen bedingte Verformungen der Aussenschale aufgenommen werden. Verformungen im Bereich der Gebäudeecken werden durch den Einbau weicher Dämmungen zwischen den Betonschalen kompensiert.

BETON
Die Sichtbetonfassade in Kalksteinbeton (Weisszement mit Jurakalkmischung 0 - 16 mm gebrochen) ist in Sockel, Wand und Dachkranz gegliedert. Sockel und Dachkranz sind bindlochfrei betoniert. Deren Schalung (Phenox NFO 500) ist entsprechend den aussergewöhnlichen Dimensionen des Gebäudes grossflächig (4m x 1m) liegend eingesetzt. Die Wände sind durch 1  x 1 cm Schattenfugen von Sockel und Kranz abgesetzt. Um den Kontrast zu erhöhen, wurden als Schalmaterial Buttolzplatten (stehend, 3.0 m x 0.5 m) eingesetzt, die Bindstellen mit Beton bündig geschlossen. Durch das Sandstrahlen der Wände tritt die Jurakalkmischung an die Oberfläche. Dies verstärkt den einzigartigen Charakter des Kalksteinbetons und unterstützt den Kontrast von Sockel, Wand und Kranz.


ENERGETISCHEN OPTIMIERUNG / NACHHALTIGKEIT
Der hohe Anteil an Speichermasse gibt dem Gebäude hohe Behaglichkeit. Dämmstärken in Minergie-Standard, Komfortlüftung, zwei Wärmepumpen mit drei Erdsonden, Bodenheizung mit Freecooling und der über die Gebäudeautomation gesteuerte Sonnenschutz optimieren den Energiebedarf. Die greifbare Minergie-Zertifizierung wurde von der Bauherrschaft nicht angestrebt.

ATRIUMHAUS, ARLESHEIM