Kubatur

2580 mᶟ SIA 116

Baubeginn

Mai 2011

Fertigstellung

Februar 2012

ArchitektIn / Achitektenteam

VOMSATTEL WAGNER ARCHITEKTEN ETH BSA SIA

Bauingenieur

vwi Ingenieure, Naters, Hr. Philipp Zurwerra

ARCHITEKTUR
Der Ort war massgebend für den Entwurf: Die Parzelle liegt an exponierter Lage mitten im Rhonetal mit Blick talauf- und abwärts. Das Gebäude ist längs zum Tal positioniert -  demensprechend richten sich die grossen Öffnungen und Ausblicke  Richtung Osten und Westen. Das Gebäude  besteht aus einem Künsteleratelier und drei Wohneinheiten, und wird von drei Parteien einer Familie bewohnt. Die jeweils zwei Stockwerke umfassenden Gebäude sind versetzt aneinandergebaut, ein Schrägdach überspannt den Komplex.  

Der Ort definierte auch das Material Sichtbeton. Die Umgebung ist geprägt von den Bergen und sichtbaren Felsen sowie der Kulturlandschaft des Talgrundes. So war es naheliegend und passend mit Sichtbeton zu bauen, einem natürlichen Material, welches sich gut in die  Umgebung integriert. Das Gebäude liegt wie ein Fels in der grünen Landschaft. Es entsteht ein faszinierender Gegensatz zwischen fast städtischem Volumen und sehr ländlicher, grüner Umgebung.

Die innere Raumkonzeption des Atelierhauses entwickelte sich aus dem Schnitt heraus , d.h. aus den unterschiedlichen Raumhöhen, die das Atelier erforderte. So entsteht ein Versatz im Wohnbereich, der über eine Galerie erlebbar wird. Der Wohnbereich (1. OG) entwickelt sich in der  Höhe von 1.90m im Schlafzimmer bis 4.50m im Wohnraum. Der gesamte Raum ist offen gestaltet, so dass Durchblicke in horizontaler und vertikaler Richtung den Raum insgesamt erlebbar machen.

Die fünfte Fassade, das Dach aus Lignaturelementen mit Kies beschichtet, ist mit rund geformten Oberlichtern besetzt. Sie sorgen für eine weiche und indirekte Lichtquelle und tauchen den Wohnraum, je nach Witterung, in ein zuweilen überraschendes Licht. Über die Oberlichter kann das Wetter und das Spiel von Licht und Schatten intensiv wahrgenommen werden. Seitlich rahmen aussen bündige Lochfenster diverse Ausschnitte aus der noch unverbauten Natur ein und lassen diese wie Bilder an den Betonwänden erscheinen.  

TRAGWERKSKONZEPT
Dem Bau liegt, trotz Erdbebenmassnahmen, ein einfaches statisches Konzept zu Grunde: tragend sind die inneren Schalen der Aussenwände, die Innenwände sind nichttragend und somit flexibel. Nur einzelne Innenwände mussten aus Erdbebensicherheit betoniert werden. Die Lignaturelemente spannen über 7.20m von Aussenwand zu Aussenwand.

BETON
Da der lokale Beton aus dem Rhonetal einen hellen, warmen Grauton aufweist, haben wir keine Zuschlagsstoffe oder Pigmente verwendet. Es gefiel die natürliche Farbe vom lokalen Beton. Als Schalung wurde eine neue Grosstafelschalung / Industrieschalung verwendet. Die Schalungsmuster innen und aussen sind verschieden, was die Schwierigkeit beim Betonieren erhöhte. Ebenso wurde Kies aus der Rhone verwendet, der in den abgeschliffenen Betonböden des Atelierhauses sichtbar ist und wie ein Terrazzo wirkt.

ENERGETISCHE OPTIMIERUNG / NACHHALTIGKEIT
Das Haus wird durch Grundwassernutzung beheizt und gekühlt. Mittels installierten Tabs in Böden und Wänden können sowohl Wärme als auch Kälte abgegeben werden. Eine kontrollierte Wohnungslüftung sorgt zum einen für ein gutes Klima und zum  anderen optimiert diese den Energiehaushalt, so dass das Gebäude der Norm entspricht, die von Minergie vorgesehen ist. Anschlüsse für Photovoltaik auf dem Dach sind vorgesehen.

ATELIER- UND WOHNHAUS, GAMPEL